Vesterålen und Lofoten – Fjorde, Felsen und weite Strände

Im Norden an die Lofoten grenzt Vesterålen. Eine Inselgruppe, die aus vielen großen und kleinen Inseln besteht. Nach einem etwas chaotischen Flug erreichen wir am späten Abend Evenes. Mit dem Bus durchqueren wir Hinøya, die zweitgrößte Insel Norwegens und erreichen Sortland auf der Insel Langøya. Sortland hat etwa 10.000 Einwohner und ist auch Station der Hurtigruten. Sie wird auch als blaue Stadt bezeichnet, da viele Häuser, anders als sonst, blau gestrichen sind.


Nyksund war früher ein Fischerort der 1975 verlassen wurde. Mitte der 1980er Jahre erwachte die Geisterstadt zu neuem Leben und wurde für Touristen erschlossen. Man erreicht Nyksund  über eine Schotterstraß die sich direkt am Meer entlangschlängelt. 

Im gesamten Gebiet um Nyksund gibt es unzählige markierte und ausgeschilderte Wanderwege. Jeder Berggipfel bietet einen herrlichen Blick auf schöne Bergketten, Fjorde und das Meer, so weit das Auge reicht. Am bekanntesten ist die Dronningruta (Königinnenweg). Ein ca. 15 km langer Rundwanderweg, entlang der Küste und über die Berge zwischen Nyksund und Stø. Königin Sonja begeisterte sich 1994 für diese Wanderstrecke, die seitdem Dronningruta genannt wird.

Das bekannteste Verkehrsmittel Norwegens – die Hurtigruten – durchqueren die Lofoten auf einer der schönsten Etappen durch den Raftsund und in den bekannten „Trollfjord“ nach Svolvær. Seit 1893 verbindet die Hurtigrute die Orte an der norwegischen Westküste zwischen Bergen und Kirkenes in sechseinhalb Tagen. In Stokmarknes gibt es das Hurtigrutenmuseum. Hier erfährt man viel über die Geschichte der Hurtigruten und kann auch die 1993 außer Dienst gestellte „Finnmarken“ besichtigen.

Jetzt sind wir auf den Lofoten, einer faszinierenden Inselgruppe, die aus rund 80 kleinen Inseln besteht. Svolvær ist das Verwaltungszentrum der Lofoten. Sein Wahrzeichen ist die Svolværgeita (die Svolvær-Ziege). Bei unseser Wanderung auf den Tuva (477 m) meint es das Wetter nicht so gut mit uns. Selbst die Schneehühner sind kaum zu erkennen. Aber der Aufstieg hat sich dennoch gelohnt.

Henningsvær ist das bekannteste Fischerdorf der Lofoten, auch „Venedig des Nordens“ genannt.  Berühmt ist der Hafen, im Winter Zentrum für die größte Dorschfischerei weltweit. Es gibt eine Mischung aus bunten Häusern, Cafés, Werkstätten und Geschäften. Hier stehen die markanten Trockengerüste für den Stockfisch – auch Kathedralen der Lofoten genannt. Auf dem Rückweg nach Svolvær fahren wir in Kabelvåg an der Vågan Kirke, sie wird auch Lofotkatedralen genannt, vorbei.

Fast jeder kennt die berühmten Häuser von Hamnøy, das Werbebild der Loforten. Der Blick auf die Häuser, die vor den gewaltigen Bergen stehen ist einfach schön. Egal bei welchem Wetter. Über 3 Brücken gelangt man nach Reine, das mit der Aussicht vom Reinebringen lockt. Leider ist der Weg zur Zeit nicht zu empfehlen, da durch die vielen Besucher der Weg zu gefährlich geworden ist. Aber wir finden noch genügend Aussichtspunkte, die uns entschädigen.

Traumstrände wie in der Karibik. Weiße Sandstrände und türkisblaues Meer, das zum Baden lockt. Bei Wassertemperaturen von ca 12.. 15 Grad  etwas für Hartgesottene, die Bucht vom Kvalvika. Vom Ryten , einen aus dem Meer aufragenden 543 Meter hohen Gipfel bietet sich eine herrliche Aussicht über das Meer und die bizarren Lofotengipfel. Auf der Djupfjordheia, einer Hochfläche, hat man den Blick sowohl auf den tief unten gelegenen Djupfjord als auch auf die gegenüberliegende Lofotenwand. Der Hermannsdaltinden, mit 1029 m höchster Gipfel der Insel Moskenesøya erhebt sich über dem See Krokvatnet.

Zum Nusfjord, eines der beliebtesten Motive der Lofoten, werden viele Touristen mit dem Bus gekarrt. Die schönere Alternative ist eine Küstenwanderung von Nesland aus. Wer dabei denkt da geht´s nur flach wird bald eines besseren belehrt. Geröllfelder, mit Ketten gesicherte Abschnitte und eine Holzleiter machen den Weg doch etwas abenteuerlicher. Dann erreicht man das ehemalige Fischerdorf. Mit seinen bunten Holzhäusern steht das Dorf seit 1975 unter Denkmalschutz. Ein Tip ist der Besuch in der Bäckerei mit seinen leckeren Broten und Kuchenstückchen. Das Dorf ist ein einziges Museum. Man fühlt sich in die 60iger Jahre zurückversetzt.

Was wäre Norwegen ohne die Vikinger. Im Wikingermuseum in Borg kann man sich ein bisschen wie ein Wikinger zu fühlen. Hier hat man  die Überbleibsel eines 83 m langen Langhauses gefunden und später nachgebaut. Hier gibt es kein „Bitte nicht anfassen“ sondern ein „Bitte ausprobieren“. Es gibt Wikingerboote, mit denen man auch Rundfahrten machen kann und eine Schmiede.

Die Menschen auf den Lofoten leben oft vom Fischfang mit seiner dazugehörigen Industrie als auch vom Tourismus. Zu der am meisten gefangenen Fischart zählt der Dorsch, der  gleich zu Klipp- oder Stockfisch verarbeitet und hauptsächlich exportiert wird. An der Küste der Flakstadøya befindet sich die Glashütte in Vikten.