Unserer Großglocknerrunde

Im Nationalparks Hohe Tauern ist die Glocknerrunde ein einzigartiges Erlebnis. Beeindruckende vergletscherte Hochgebirgslandschaften begleiten uns bei dieser Wanderung rund um das Massiv des Großglockners. Man darf die Route nicht unterschätzen. Bei den Etappen sind Höhenunterschiede von bis zu 3000 Höhenmeter (Auf- und Abstieg) zu bewältigen. Auf unser Tour waren es insgesamt mehr als 14 000 Höhenmeter.

Ausgangspunkt für uns ist die Fürthermoaralm (1803 m). Sie liegt zwischen dem Stausee Wasserfallboden und dem Stausee Mooserboden. Wir erreichen Sie mit Schrägaufzug und Bus. Am Morgen steigen wir durch mystische Nebelfelder hinauf zum Stausee Mooserboden. Am Ufer entlang gibt es immer wieder neue Ansichten. In Kehren führt unser Weg über einen Moränenrücken zum Kapruner Törl (2639 m). Dabei wird das Wetter immer schlechter. Nach zwei abgebrochenen Wanderstöcken und dem Schild noch 1,5h am Tauernmoossee war die Stimmung und das Wetter am Boden. Wir beissen uns durch, stolpern förmlich an die Rudolfshütte, die komplett im Nebel und somit fast unsichtbar war. Nach einem Saunabesuch und einigen Bierchen hat sich die Stimmung erholt.

Das Superwetter am nächsten Morgen entschädigt uns für den gestrigen Tag. Vom Berghotel Rudolfshütte (2311 m) gehts hinunter zum Weißsee. Eine Hälte benutzt die Bahn (ohne zu wissen, dass man dann 100m absteigen muss) und die andere Hälfte beginnt den Aufstieg zum Kalser Tauern (2513 m). Wir treffen fast gleichzeitig ein.  Ein steiler Abstieg führt Dorfertal. Da uns der gestrige Tag noch in den Knochen steckt ist unser heutiges Ziel das Kalser Tauernhaus (nicht wie geplant die Sudetendeutsche Hütte)

Vom Kalser Tauernhaus laufen wir durch das Dorfertal und die Drabaschlucht nach Kals. Nach einiger Zeit gibts die erste Rast mit Buttermilch auf der Jausenstation Bergeralm (1.637 m). Da uns der Weg zu einfach ist machen wir einen Abstecher zur Moaalm (1.815 m). Am Kalserbach gibt es sieben Stockmühlen. Sie bilden ein einzigartiges Ensemble bäuerlicher Wirtschafts- und Technikgeschichte. Da am nächsten Tag das Mühlenfest stattfindet bekommen wir eine Privatfürung durch eine der Mühlen. Wir übernachten im Würler Hof, einen kleinen Familienhotel. Man fühlt sich dort sofort zu Hause.

Das sich das Wetter wiedereinmal mystisch zeigt, beschliessen wir unsere Etappe etwas zu verkürzen. Unser Hotelwirt bringt uns zum Lucknerhaus. Nach einer Jause geht es von hier relativ einfach zur Glorerhütte (2.651 m). Dort werden wir sofort herzlich von unseren DAV Freunden, die gerade einige Reparaturarbeiten durchführen, zum Palatschinken eingeladen.

Am nächsten Morgen erblicken wir das erste mal den Grosglockner. Das Wetter ist perfekt und es geht los ins Glatzbachtal. Relativ gemütlich wandern wir sanft hinauf zur Glatzschneid (2631 m). Am Seil steigen wir hinunter in das Nassfeld (2594 m). Hier geniessen wir die Aussicht auf den Großglockner der sich in seiner ganzen Größe vor uns erhebt. Auf dem Weg zur Salmhütte (2638 m) wächst Edelweis wie wir es noch nie in der Natur gesehen haben. Auf der Salmhütte gibt es die beste Buttermilch der Tour. Über herrlich blühende Wiesen führt der Weg von der Salmhütte zur Stockerscharte (2501 m). Eindrucksvoll ist der Blick hinunter auf die Pasterze und hinüber zu Großglockner und Johannisberg. In steilen Serpentinen gehen wir zum Margaritzenstausee (2000 m). Über die Staumauer und  einem Anstieg erreichen wir unser Ziel das Glocknerhaus (2132 m) an der Großglockner Hochalpenstraße.

Vom Glocknerhaus führt der Weg am nächsten Tag hinauf zu einem kleinen Bergsee. Durch ein Becken kommen wir zum höchsten Punkt des Tages, der Pfandlscharte (2663 m). Der Abstieg hinunter zur Trauneralm (1522 m) ist teilweise sehr steil und von Geröll überdeckt. Von dort wandern wir zum Ausgang des Ferleitentals. Nach diesem langen Abstieg sind wir froh ein Taxi zu finden was uns nach Fusch bringt.

Unser Ziel Heute – die Gleiwitzer Hütte (2174 m). Von Fusch wandern wir ins Hirzbachtal. Nun geht es hinaufzur Hirzbachalm (1715 m). Leider nicht bewirtschaftet. Man sieht hier schon unser Ziel, aber es ist noch ein weiter Weg mit zahlreichen Kehren bergauf zur Gleiwitzer Hütte. Wir werden von der Hüttenwirtin auf herzlichste begrüßt und fühlen uns sofort wie zu Hause. Bei leckerem Essen geniessen wir einen fantastischen Ausblick und später auch noch einen romantischen Sonnenuntergang.

Wir geniessen unser Früstück und den Sonnenaufgang auf der Gleiwitzer Hütte. Dann beginnt die letzte Etappe unserer Runde. Es geht steil hinauf zur Südlichen Brandlscharte (2371 m) mit einem herrlichem Blick auf die Bergwelt.Über Serpentinen durch blumenübersäte Bergwiesen geht es hinunter zum Parkplatz der Gletscherbahnen Kaprun wo wir unsere Autos wiederfinden. Alles in allem eine schöne aber auch anstrengende Tour (danach hat Andreas seine Wanderschuhe durch neue ersetzt).

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